FSV ZWICKAU

Rot-Weiße Leidenschaft

Fußball in Zwickau

Am 28.08.1912 beginnt die Geschichte des traditionsreichen Vereines im „Bräutigams Gasthof“, später „Klubhaus Planitz“, wo der Planitzer SC ins Leben gerufen wurde. Damals haben sicherlich noch nicht viele geahnt, was in der bis heute 100-jährigen Geschichte so alles geschehen wird: DDR-Oberligameisterschaft, Pokalsiege, Spiele mit bis zu über 40.000 Zuschauer im Westsachsenstadion, 2 Insolvenzverfahren, 7 Namenswechsel und Aufstieg in die 2. Bundesliga!

Auch zu Beginn der Geschichte freute sich der Planitzer SC über die große Beliebtheit und bewies schon damals, dass die Stadt an der Mulde echte Fußballfans hervorrufen kann. Es dauerte jedoch 30 Jahre bis zum ersten Titel „Sachsengaumeister“.

Anfang des 2. Weltkrieges war es dann aus mit dem Planitzer SC. Nach der Auflösung wurde die Sportgemeinschaft Planitz als Nachfolgeverein gegründet.
 1948 gelang dem Team dann der erste große Titel, sie gewannen die erste Ostzonen-Meisterschaft. Das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (Westzonenmeister) um die gesamtdeutsche Meisterschaft musste im Rahmen der politischen Entwicklungen ausfallen.

Auch aufgrund des Erfolgs der SG Planitz wurde das Team 1949 nach Zwickau delegiert um fortan unter dem Namen Zentralsportgemeinschaft (ZSG) Horch Zwickau zu spielen. In dieser Zentralsportgemeinschaft vereinten sich 5 Mannschaften, die SG Planitz, die SG Zwickau-Mitte, die SG Zwickau-West, die SG Cainsdorf und die SG Lichtentanne.
 Kaum ein Jahr nach der Zusammenlegung schrieb die ZSG Horch Zwickau Geschichte. In der Saison 1949/1950 wurde das Team um Trainer Hans Ulbricht erster DDR-Oberliga Meister. Genau aus diesem Grund dürfen heute alle Spieler und Fans des Vereines einen Stern auf dem Trikot tragen, der oberhalb des Vereinsemblems sitzt. Nach nur 2 Jahren und der ersten DDR-Oberligameisterschaft bekam der bis dato schon erfolgreiche Verein einen neuen Namen: BSG Motor Zwickau.
 Drei Jahre später (1954) spielte Motor Zwickau um den FDGB-Pokal mit, musste sich aber im Finale dem ASK Vorwärts Berlin geschlagen geben. 1963 gelang es der Mannschaft im Finale gegen Chemie Zeitz den ersten FDGB-Pokaltitel nach Zwickau zu holen.  In der folgenden Saison konnte man schon einmal die Luft im Europapokal der Pokalsieger schnuppern, kam jedoch nicht über die erste Runde hinaus. 
Eine weitere Chance bekamen sie in der Saison 1967/1968, weil sie am 30. April 1967 ein zweites Mal den FDGB-Pokal gewinnen konnte, wohl gemerkt ohne ein einziges Gegentor!
 Jedoch traten diese Chance nicht mehr die BSG Motor Zwickau sondern die BSG Sachsenring Zwickau an, der Beginn einer legendären Geschichte.

Am 15. Februar 1968 fusionierten Motor Zwickau und der damaligen DDR-Ligisten Aktivist Zwickau zur BSG Sachsenring Zwickau. Allein die Tatsache, dass zur damaligen Zeit so etwas möglich war, lässt das Potenzial der Fußballstadt Zwickau erahnen. So eine Zusammenlegung wäre heute vergleichbar mit einer Fusion von Hertha BSC und Union Berlin oder dem Hamburger SV mit St. Pauli.

Anfangs kam noch nicht der erhoffte Erfolg und gleichzeitig auch das zweite Aus in der ersten Runde im Europapokal der Pokalsieger.
 Erst in der Saison 1974/1975 konnte die BSG mit dem dritten Pokalsieg an alte Erfolge anknüpfen. 
Nach dem Motto „alle guten Dinge sind Drei“ flog das Team um Trainer Karl-Heinz Kluge nicht in der ersten Runde aus dem Europapokal der Pokalsieger. 
Nach Spielen gegen Panathinaikos Athen, dem AC Florenz und Celtic Glasgow schaffte man es ins Halbfinale und das hatte man unter anderem Torwart Jürgen Croy zu verdanken.
 Gegen RSC Anderlecht musste sich die BSG leider geschlagen geben, trotzdem war die Sensation perfekt! 
Anfang der 80er Jahre war die Zeit nicht von Erfolgen sondern von der Abstiegsgefahr geprägt. 1983 war es dann auch nicht mehr vermeidbar.  Nach 34 Jahren DDR-Oberliga und als letztes Gründungsmitglied, musste die BSG den Weg in die 2. Liga antreten. 
1985 und 1988 schaffte die BSG zwar den Wiederaufstieg, jedoch aber  jeweils nur für eine Saison. 
Mit der politischen Wende war auch die Zeit der BSG Sachsenring Zwickau zu Ende. 
Am 1.1.1990 gab es die vorerst letzte Umbenennung der Vereinsgeschichte; der FSV Zwickau e.V. wurde gegründet. 
Im selben Jahr wurde um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gekämpft. Der 3. Platz in der Endabrechnung reichte jedoch nicht und mit dem damaligen Trainer Gerd Schädlich wurde dann in der Oberliga angegriffen, was nach der deutschen Einheit die 3. Liga bedeutete. Nachdem auch in der Saison 1991/1992 der Aufstieg missglückte, wurde der Spielbetrieb auf reine Amateurbedingungen umgestellt.

Die finanzielle Entlastung des Vereines war zu diesem Zeitpunkt positiv, jedoch nicht die Doppelbelastung für die Mannschaft, die sich erst an Beruf und Fußball gewöhnen musste. Erst in der Saison 1993/1994 konnte der Staffelsieg der NOFV Oberliga-Süd erreicht werden. In der Relegation konnte man sich gegen die BSV Brandenburg und den FC Energie Cottbus durchsetzen und schaffte somit den Aufstieg in die 2. Bundesliga! Durch eine Umstellung auf den Profibetrieb und einem damit verbundenen höheren Etat musste der FSV um den Abstieg bangen, der konnte noch durch 2 nicht vergebene Lizenzen verhindert werden.

In der Saison 1995/1996 klopften die Zwickauer an das Tor zur 1. Bundesliga als man in der Hinrunde auf einem Aufstiegsplatz logierte. Am Ende wurde es Platz 5 und es ging in das dritte Jahr 2. Bundesliga. Obwohl in dieser Saison nichts funktionierte und einem Trainerwechsel konnten die Zwickauer nochmals den Klassenerhalt schaffen, bevor es dann 1998 in die Regionalliga ging. 
In der darauffolgenden Saison wollte man mit einem starken und teuren Kader wieder den direkten Aufstieg schaffen, erreichte ihn jedoch nicht. 
Ab 1999 ging es dem Verein finanziell immer schlechter, sodass im November 1999 Insolvenz beantragt werden musste. Während dieser Zeit verließen auch einige Spieler sowie Vorstandsmitglieder den Verein. Die Insolvenz hatte ebenfalls den Zwangsabstieg zur Folge, der FSV Zwickau spielte wieder in der Oberliga. Obwohl in dieser schweren Zeit eine junge und motivierte Mannschaft aufgebaut worden ist, war die finanzielle Konsolidierung des Vereines nicht vollständig geglückt. Zu hohe Ziele und übereiltes Handeln führten zu weiteren Problemen. 2005 gipfelte dies in den Abstieg in die Landesliga!

Jedoch war dies nur ein kurzes Intermezzo durch den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga. 
In der Saison 2007/2008 gab es Dank der Ligareform und Schaffung der 3. Liga für mehrere Teams die Möglichkeit des Aufstieges. Die Zwickauer spielten jedoch nur um den Klassenerhalt mit und mussten diese Möglichkeit verstreichen lassen. Damit spielte man nur noch 5. Liga. Bis zur Saison 2011/2012 sollte sich auch nichts ändern.

An der finanziellen Situation hat sich auch nichts verändert, im Gegenteil, das Finanzloch wuchs stätig.  Im März 2010 musste ein weiteres Mal das Insolvenzverfahren beantragt werden. Dank der Gläubiger, die auf einen Teil ihrer Gelder verzichtet haben, der Unterstützung der Stadt Zwickau, des neuen Präsidiums und nicht zu vergessen die Fans, konnte der Spielbetrieb aufrechterhalten werden und das letztendliche Insolvenzverfahren abgewendet werden.
 Die beste Nachricht ist, dass der Verein komplett schuldenfrei ist und somit von Grund auf neu beginnen konnte.
In der Saison 2010/2011 konnte durch kontinuierliche Arbeit und den zwei großen Zielen „finanzielle Stabilität“ und „langfristiges Wachstum“ ein starker Rückhalt gebildet werden. Ebenso Sportlich konnte Trainer Nico Quade den Grundstein legen, um das sportliche Ziel „Aufstieg“ in der Saison 2011/2012 zu verwirklichen.

Das Konzept Fußball und Arbeit ist nichts neues, dennoch konnte es in Zwickau so gut vorangetrieben werden, dass Spieler wie Torsten Ziegner, Robert Paul und Manuel Stiefel den Weg nach Zwickau gefunden haben. 
Der Erfolg hat für sich gesprochen, denn nach 11 Jahren Oberliga und einem Jahr Landesliga stieg der FSV Zwickau wieder in der Regionalliga auf!
Dort beendete der Verein die Saison 2012/13 als Tabellendritter hinter RB Leipzig und dem FC Carl Zeiss Jena. In der Spielzeit 2014/15 verspielte der FSV Zwickau in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem 1. FC Magdeburg erst am vorletzten Spieltag die Meisterschaft der Regionalliga Nordost und damit die Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga.
Ein Jahr später erreichte der FSV Zwickau die Aufstiegsspiele: In der Saison 2015/16 belegten die Sachsen aufgrund des besseren Torverhältnisses den ersten Platz vor dem punktgleichen Berliner AK. In den Spielen um den Aufstieg in die 3. Liga traf das Team von Trainer Torsten Ziegner auf die SV Elversberg. Das Hinspiel im Saarland endete 1:1. Das Rückspiel im Plauener Vogtlandstadion ging mit 1:0 für den FSV aus, wodurch dieser in der Saison 2016/17 zum ersten Mal in der 3. Liga spielen wird und das in einem neuen drittligatauglichen Stadion.

Eine bewegte Geschichte und eine traditionsreiche Stadt, wer weiß was in den nächsten Jahrzehnten weiter passieren wird. 
Ein was ist sicher, diesen Verein kann so leicht nichts erschüttern und das Ziel ist klar: „Weiter nach oben mit dem FSV!“

Website des FSV Zwickau